Gemeinde- und Ortsname "Tuntenhausen"
(Auszug aus der Gemeinde-Chronik von Marianne Eckardt und Werner Katzlmeier, welche 1998 erschien und in der Gemeindeverwaltung käuflich zu erwerben ist.) Der Rechtshistoriker H. C. Faußner vermutet in Tuntenhausen eine römische Centene als Urbezirk für den späteren Pfarrsprengel.
Nicht auszuschließen ist also, daß die Höfe in Tuntenhausen wie die in Ostermünchen einen Teil des römischen Besatzungsheeres versorgten. In seiner 1815 veröffentlichten Geschichte der Wallfahrtskirche zu ”Duntenhausen” schrieb Joseph Möckel die Herkunft des Namens Tuntenhausen keltischem Ursprung zu. ”Dun”, nahm er an, bedeute ”die Erhabenheit der Erde”.
Mit der Endsilbe ”-hausen”, womit eine befestigte Wohnanlage - eine Burg beschrieben wird, versteht er den Namen Tuntenhausen als Bezeichnung für ein Haus oder mehrere Häuser auf Hügeln. Die geographische Beschaffenheit der Landschaft bestätigt Klöckels Annahme. ”Drumlin” werden die sanften Hügel genannt, die sich von Bad Aibling über Jakobsberg, Tuntenhausen bis über die Attel hintereinander aufgereiht durch die Landschaft ziehen.
Die Bildung eines Ortsnamens auf ”-hausen” war allerdings erst später üblich. Möglicherweise nahm das Land ein ”Tunto” oder ”Tunti" mit seiner Familie in Besitz, wie im Nachbarort Sindlhausen ein Sindilo als Namensgeber nachzuweisen ist. Sindilo und Tunti werden um 770 in den Freisinger Traditionen genannt. Um das Jahr 1000 erscheint der Name Tuntenhausen als Tontinhusa und um 1151 als Tuntinhusen. Andere Schreibarten sind: Tutenhusin, Tutilhusen, Tontenhussen und Tontinhusa, doch seit dem 13. Jahrhundert besteht der Name Tuntenhausen.
Auch wenn die Ortsnamensforschung noch nicht abgeschlossen ist, so kann als ziemlich gesichert angenommen werden, daß in der bajuwarischen Zeit ein nach Selbständigkeit strebender Tunti oder Tunto sich aus einer der Siedlungen der Umgebung aufgemacht hat, in diesem wald- und wasserreichen Landstrich einen Hof zu bauen und die mittelschweren Böden zu nutzen. ..."